Inklusion

Inklusion

in der pädagogischen Arbeit mit Kindern von 4 Monaten bis 6 Jahren

In einem inklusiven Bildungssystem gilt Vielfalt als Normalfall. Dies bezieht sich auf alle Lebensbereiche.

In unserer Kindertageseinrichtung schaffen wir durch die Strukturierung des Gruppenalltags, die Gestaltung der Lernumgebung sowie der Reflektierung unseres pädagogischen Handelns die Rahmenbedingungen für inklusive Prozesse, in der die vielfältigen Fähigkeiten sowie fachspezifischer Kenntnisse aller Teammitglieder eingebracht werden.

Zu unserer fachlichen Methodenkompetenz gehören Kenntnisse über Beobachtungsverfahren und deren Anwendung, Förderplanung sowie die didaktische Gestaltung pädagogischer Situationen im Sinne der Individualisierung.

Dabei bedeutet Individualisierung nicht eine Förderung des Kindes in Einzelsituationen außerhalb des Gruppengeschehens. Vielmehr geht es darum unser pädagogisches Handeln im Gruppenalltag auf die Ausgangslage des Kindes, seine Fähigkeiten, Interessen sowie seinen Förder- und Hilfebedarf abzustimmen, so dass sich in pädagogisch durchdachten Alltagsroutinen für alle Kinder vielfältige Lerngelegenheiten bieten. In dieser natürlichen Lebenswelt des Kindes können einzelne Fertigkeiten geübt und neue Kompetenzen erworben werden. Dabei werden Interessen und Vorlieben des Kindes von uns aufgegriffen. Wir geben Resonanz auf das Verhalten des Kindes und seine Lernfortschritte.

Jedes Kind wird in unsere Kindertageseinrichtung gemäß seiner individuellen Entwicklung und seiner Bedürfnisse begleitet, sodass wir ihm Verlässlichkeit und Orientierung und Teilhabe an allen Aktivitäten bieten können. Dabei können Wiederholungen oder Ermutigung, unterschiedliche Materialen oder besondere Hilfsmittel, intensive Anleitung, individuelle Begleitung oder eine Vereinfachung der Aufgabe das Kind unterstützen. Individuale Fördersituationen können so gestaltet werden, dass sie als Aktivität für alle Kinder interessant sind. Wir achten auf ein vermehrtes Angebot zur Stabilisierung der Körpersinne, damit sich Kinder mit besonderen Entwicklungsverläufen sprachlich und motorisch bestmöglich entwickeln können.

Unsere Räume sollen unseren Kindern ein angemessenes Entwicklungsumfeld bieten, das generellen entwicklungsspezifischen Aspekten entspricht und dem aktuellen Entwicklungsstand sowie den Bedürfnissen der einzelnen Kinder gerecht wird.

In der teiloffenen Arbeit erleben die Kinder einen steten Wechsel zwischen Stammgruppe und offener Arbeit. Gruppenübergreifend gestalten wir die Freispielzeit sowie die pädagogischen Angebote in den Funktionsräumen wie Atelier, Werkstatt, Entdeckerinsel, Garten, Rollenspielbereich und Turnraum.

Insgesamt soll die Raumgestaltung und -ausstattung ein hohes Maß an Selbstständigkeit ermöglichen und das Interesse der Kinder an Aktivitäten und gemeinsamen Tun wecken.

Wir sehen uns gefordert, einerseits individuelle Entwicklungsunterschiede der Kinder zu akzeptieren, andererseits gilt es, mögliche Entwicklungsrisiken rechtzeitig zu erkennen und ggf. Maßnahmen in die Wege zu leiten. Dies beinhaltet eine enge Zusammenarbeit mit Eltern, Fachkräften der Tageseinrichtung, der Frühförderstelle sowie anderer Fachdienste oder Therapeuten. Bei der Antragsstellung zur Integration an den LWL sind wir auf die intensive Mitarbeit betroffener Eltern angewiesen.

Fazit

Inklusive Leitgedanken, die sich in allen Dimensionen der Einrichtung widerspiegeln und von allen pädagogischen Fachkräften getragen werden, prägen unsere pädagogische Arbeit.

Quelle: Susanne Nowack, Die Rolle der pädagogischen Fachkraft im inklusiven Prozess